Meine innere Welt – Bühnenreif

Dies ist der fünfte Beitrag der Reihe Meine innere Welt, nähere Infos hierzu gibt es Hier.

Den vorherigen Beitrag zum Thema Fluchtinstinkt gibt es hier.

Meine Farbe: Bunt und schillernd, wie der Regenbogen- scheinend in den grellsten Farben, alles schreit nach meiner Wichtigkeit, meinem Antlitz und jeder beneidet mich darum.

Mein Tier: Ein Pfau. Ist und bleibt er doch der Farbenprächtigste unter den Vögeln. Er ist  nicht nur ein Vogel, sondern hebt sich positiv von allen anderen ab. Nur die anderen können ihn nicht als den Schönen identifizieren wenn er sich verkriecht. Deshalb muss er raus, sein Federkleid präsentieren und alles klar machen: hier komme ich!

Eigentlich sitze ich nur da. Doch niemand sieht mir an was in mir vor sich geht. Ich versuch es mal wiederzugeben, doch ich kann gar nicht das treffen was ich wirklich meine- es geht so:

Ich blicke mich umher und kann er gar nicht glauben: das hier soll eine psychosomatische Klinik sein?! Forschen Schrittes gehe ich auf diese Frau zu, so wie sie ausschaut noch eine Anfängerin, aber sie wird wohl wissen mit wem sie es zu tun hat. ,,He Sie da, wann kann ich eigentlich zum Orthopäden? Ich habe solche Rückenschmerzen! Und zum Frisör muss ich auch – überhaupt dringend benötige ich mal wieder eine Auszeit. Ich arbeite an einer Privatschule und erziehe drei Kinder- davon können Sie ja wirklich keine Ahnung haben. Wie alt sind Sie denn überhaupt wenn ich fragen darf?” Die Frau scheint nicht zu verstehen was ich will und vor allem WEN Sie vor sich hat! Sie vertröstet mich, will dass ich auf den Arzt warte und wie ich schon dachte Anfang 20  – pff, dass ich nicht lache, Lebenserfahrung hat man da ja wirklich nicht! Auf den Herrn Doktor bin ich ja nun wirklich mal gespannt, denken die doch immer, sie seien etwas Besseres. Und nun lässt er mich schon geschlagene 10 Minuten warten! Ich klopfe an die Bürotüre und möchte das Verfahren beschleunigen, dass kann doch nicht sein. Von einer Einrichtung die mir laut meiner Familie helfen soll erwarte ich wirklich einen besseren Service. “Guten Tag Frau Enrique, sie dürfen mich bekleiten, ich bin ihr behandelnder Arzt Herr Mandolf”, stellt sich ein großer schlacksiger Mann vor. Älter als vierzig ist der sicher auch nicht. “Ähm guten Tag.. aber haben Sie überhaupt einen Doktortitel? Von Amateuren habe ich die Nase nun wirklich gestrichen voll.”, stelle ich gleich mal klar. Er windet sich umher, wird wohl unsicher weil ich ihm auf den Zahn gefühlt habe. “Macht ja nichts, ich habe auch Erziehungswissenschaften, auf Lehramt, etwas Jura und Anatomie studiert. Sie können mir gerne glauben, ich weiß genau welche Therapie ich nun benötige und das ist eine Wellnessbehandlung. Danach geht es einer Frau gleich viel besser. Sie können sich das vielleicht nicht vorstellen aber ich Brauche meine wöchentliche Behandlung ansonsten entwickel ich Rückenschmerzen! Was bieten Sie denn da an? Haben Sie auch Fango?” Herr Mandel oder wie sich diese ungeeignete “Fachkraft” schimpft geht nicht auf mich ein. Arzt kann der wirklich nicht sein. Er denkt wohl ich bin nicht ganz orientiert im Oberstübchen, da kann ich ihn aber beruhigen und führe das Gespräch auf französisch weiter: ,,Parlez français?” ,,Or a little bit English?” ich warte vergebens auf eine Reaktion, war wohl nicht der hellste in der Schule. ,,Wissen Sie neben meiner Tätigkeit als Mutter- mit Leib und Seele- bin ich berufstätig, unterrichte an einem Privatgymnasium und pflege eine mehrsprachige Unterhaltungen. Können Sie das etwa auch?”

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