Inhalt: Hwa ist der letzte Mensch auf der Bohrinsel New Arcadia, der ohne Verbesserungen ausgestattet ist, kurz gesagt, sie ist rein organisch. Damit ist sie unhackbar und perfekt für den Job als Bodyguard. Sie wird von der Milliardärsfamilie Lynch angeheuert, ihren Erben, Joel zu beschützen.
Was ein Drache denkt: Für mich klang das Buch nach der perfekten Mischung aus Action, Sci-Fi, Steampunkt und Dystopie. Leider kann ich immer noch nicht wirklich sagen, welchem Genre ich es denn nun zuordnen soll. Am ehesten wohl Sci-Fi.
Die Welt hat mich verwirrt, da die wenigen Beschreibungen derselben für mich nicht nachvollziehbar war. New Arcadia ist eine gewaltige Bohrinsel, auf welcher es fünf große Türme gibt, in denen die Bewohner leben. High-speed Autobahnen und Metros verbinden die Türme. Die Bewohner selbst haben Verbesserungen und Implantate auf Abos. Ja, Abos. Ob Augen, Arme oder bessere Ausdauer. Zahlt man seine Abos nicht, hören sie einfach auf zu funktionieren. Ich hatte Schwierigkeiten, in die Welt einzutauchen, weil so wenig richtig beschrieben wurde und ich meist am überlegen war, wie ich mir gewisse Dinge jetzt vorzustellen habe.
Hwa, unsere Protagonistin ist zu 100% organisch und der beste Bodyguard, den die Prostituierten-Gewerkschaft zu bieten hat. Ich habe nicht ganz durchblickt, welche anderen Jobs es noch auf der Bohrinsel gibt. Einerseits ist alles hochmodern, und gleichzeitig kam mir New Arcadia vor, als stünde es kurz vor dem Verfall. Die Menschen wollen die Insel verlassen, aber auf dem Festland gibt es keine Jobs.
Mir kommt vor, die Menschheit ist darauf bedacht, perfekt zu sein – wenigstens äußerlich. Jeder verbessert sich, damit er überlegen ist. Hwa zum Beispiel macht sich große Sorgen, dass jemand, der keine Augenfilter benutzt, ihr ‘wahres’ Gesicht sehen kann, dessen linke Hälfte makelhaft ist. Was genau dieser Makel sein soll, konnte ich nicht herausfinden, aber ich glaube (glaube!), dass es Brandnarben sein könnten, die Hwa sich bei einer Explosion zugezogen hat.
Ich mochte Hwa. Sie ist badass und lässt sich von niemandem etwas sagen. Meist auch nicht von ihrem neuen Boss, Daniel Síofra. Er ist derjenige, der Hwa beinahe rund um die Uhr überwacht und ihr zu Hilfe eilt, wenn die Situation brenzlig wird. Jeder in der Stadt hat Datenbrillen mit denen er oder sie Zugang zu einer Art Cloud haben, wo man sein Profil erstellen, nur gewissen Personen zugänglich machen oder sperren. Aber ich glaube manche Menschen können mit ihren verbesserten Augen in die Cloud schauen. So ganz habe ich das nicht verstanden. Man kann auch die Sicht auf Infrarot umstellen oder irgendwie Gefühlszustände ablesen.
Hwa muss schon bald zeigen, was sie zu bieten kann, als Joel in der Schule angegriffen wird. Als dann auch noch eine ihrer Freundinnen ermordet wird, kämpft sie an zwei Fronten. Ist der Mörder dieselbe Person, die es auch auf Joel abgesehen hat? Hwa ist wild entschlossen, den Mörder zu finden und gleichzeitig Joel zu beschützen, den sie immer mehr ins Herz schließt. Sie macht Fehler, sie trifft falsche Entscheidungen, aber sie versucht, mit den Konsequenzen umzugehen. Hwa ist nicht perfekt, sie ist eine vielschichtige Figur mit Ecken und Kanten, was mir sehr gut gefallen hat.
Implantate, Maschinen, Genumstrukturierung. Vielleicht bekommen Sie sogar einen völlig neuen Körper. Was immer das Beste ist, müssen Sie sich besorgen. Ich werde hier eines Tages die Fäden in der Hand haben, und ich werde meine Sicherheit niemand anderem als Ihnen anvertrauen.
Das Buch war definitv mal was anderes, aber entweder habe ich es nicht richtig verstanden oder das Buch war einfach nichts für mich. Ich habe lange gebraucht, in die Geschichte zu finden und mich mit den Figuren anzufreunden. Fertig gelesen habe ich eigentlich nur, weil ich eine Auflösung für den Mord, den Anschlag und das Buch im Allgemeinen haben wollte. Leider habe ich den Schluss auch nicht wirklich verstanden: Im letzten Viertel wurde es sehr schnell sehr technisch, futuristisch und seltsam.
Fazit: Company Town ist ein actionreiches Buch mit einer tollen und vielschichtigen Protagonistin. Leider habe ich mich in der Welt nicht zurechtgefunden und konnte auch der Geschichte nicht so ganz folgen. Sehr futuristisch und dennoch retro, aber nicht Steampunk. Alles in allem leider keine Lektüre für mich.
Details zum Buch:
- Autorin: Madeline Ashby
- Titel der Originalfassung: Company Town
- Übersetzerin: Kerstin Fricke
- Seitenanzahl: 379
- Verlag: Arctis, ein Imprint des Atrium Verlages
- Umschlag: Gebunden
- Erscheinungsdatum: 13.01.2017
- ISBN: 978-3-03880-000-2